Die chinesische Medizin kann auch bei Pubertäts- und Wechseljahrbeschwerden Abhilfe schaffen. Wichtig dabei ist vor allem, die Niere zu stärken. Die hier wirkenden Zusammenhänge erklärt Andrea Mercedes Riegel an Beispielen aus ihrer Praxis.
Das Thema der Hormone begleitet jeden Menschen. Allein seine körperliche Entwicklung vollzieht sich in verschiedenen Phasen, die komplexeren hormonellen Steuerungsprozessen unterliegen. Die einschneidendsten Phasen, die auch Probleme aufwerfen können, sind Pubertät und – für die Frau – das Klimakterium (Wechseljahre).
Beschwerdebilder
Beide Phasen sind durch psychisch-mentale Labilität und körperliche Beeinträchtigungen gekennzeichnet.
So prägen Reizbarkeit und Ungeduld sowie Impulsivität das Stimmungsbild des Jugendlichen. Meist gesellen sich als kosmetisches Problem Hautunreinheiten (acne vulgaris) hinzu.
Das Beschwerdebild der klimakterischen Frau umfasst neben Nervosität und Reizbarkeit auch Depressionen, Adynamie und Erschöpfung („Burn-out“). Auf der körperlichen Seite kommen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit und Herzrasen hinzu. Ein weiteres Problem der Frau im Klimakterium kann eine deutliche Gewichtszunahme oder -abnahme sein. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Symptome lediglich Manifestationen bereits bestehender psychischer Probleme sein können, finden sie ihre Ursache genau in der endokrinen Umstellung.
Beim jungen Mann spielt die ansteigende Testosteronproduktion eine entscheidende Rolle für psychische und physische Veränderungen. Bei jungen Mädchen ist die erste, durch einen hormonell gesteuerten Rückkopplungsmechanismus gesteuerte Menstruation, Zeichen für die genitale Reife. Diese kann jedoch verantwortlich für viele Befindlichkeitsstörungen sowie menstruelle Unregelmäßigkeiten und Beschwerden des Mädchens sein.
Schuld daran ist ein noch unreifer Mechanismus der zyklischen Produktion von Sexualhormonen (Östrogen/Progesteron) sowie eine Dysregulation also der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarialachse…