Milchbauern und Tierärzte kennen und fürchten die Symptome: Die Milchleistung ihrer Rinder sinkt drastisch, sie fressen nicht mehr und werden lethargisch. Die Ursache dafür – Rinder-Ketose – ist schon lange bekannt. Was beim Menschen im Rahmen der Keto-Ernährung erwünscht sein mag, kann für die Hochleistungs-Milchkühe von heute fatal sein. Diese sind, zumindest in der Massentierhaltung, nicht mehr mit den Kühen noch vor 100 Jahren und schon gar nicht vor 1 000 Jahren vergleichbar.
Sie sind derart auf Milchproduktion gezüchtet, dass sie manchmal kaum noch ihr Euter tragen können und sehr sensibel auf Veränderungen der Fütterung reagieren. Riecht das Tier aus dem Maul nach Aceton, ist die Diagnose ziemlich eindeutig. Ansonsten kann die Untersuchung einer Blutprobe auf Ketone Klarheit bringen. Ketone sind Abbauprodukte des Fettstoffwechsels und ihr Anteil im Blut nimmt bei Ketose stark zu und sorgt so für die bekannten Symptome.
Jüngst kam jetzt wahrscheinlich ein Tierarzt auf die Idee, Milchproben und Schleimhautabstriche per PCR-Test dann auch noch auf exotische Virusvarianten hin untersuchen zu lassen. Klar, wurde etwas gefunden. Aus der Rinderketose wurde so ein Ausbruch der Vogelgrippe! Dabei kann ein PCR-Test immer nur zu einer einzigen hochspezifischen Gensequenz eine Aussage machen. Findet man dann diese spezielle Gensequenz in einer Probe, kann das alles Mögliche bedeuten – oder auch gar nichts.
Denn die Auswahl einer speziellen Gensequenz unter Tausenden, auf die man eine Probe testet, setzt einen bewussten Filter- und Entscheidungsprozess voraus. Das Auffinden von toten Wildvögeln auf dem Gelände einer Milchfarm in Texas könnte der Grund dafür sein, dass die Veterinäre gezielt nach H5N1 gesucht haben. Und genau für diese Virusvariante gibt es bereits funkelnagelneue Impfstoffe, die von den zuständigen Behörden der USA und der EU bereits millionenfach bestellt wurden und vom Steuerzahler demnächst bezahlt werden müssen. (CS)