Autoimmunität ist heute eine der häufigsten Krankheiten – je nach betroffenem Gewebe zeigen sich unterschiedlichste Krankheitszeichen. Doch die dahinter verborgene Zellbiologie und Biochemie ist immer dieselbe. Unsere Autorin – die Krebsforscherin Isolde Riede – begibt sich auf Spurensuche und stößt dabei auch auf den Grund erhöhter Cholesterin-Spiegel.
Wenn das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift spricht man von einer Autoimmunität. Die Krankheitszeichen können vielfältig sein, je nachdem welches Gewebe im Körper vom Angriff des Immunsystems betroffen ist. Autoimmunität ist heute eine der häufigsten Krankheiten. Erst in den 1960er Jahren konnte sie nachgewiesen werden.
Im Jahr 1951 bemerkte man, dass man mit Cortison die Haut-Sensitivität verbessern kann. Und man wusste bereits, dass Cortison die Aktivität des Immunsystems reduziert. Erst 1960 wurden erste Krankheitsbilder in der Zeitschrift „Lancet“ beschrieben, hinter denen man Autoimmunität vermutete. Im Jahr 1963 konnten dann erstmals Autoantikörper gefunden werden. Zwei Jahre später konnte ein biochemischer Zusammenhang mit Allergien festgestellt werden. Seither kommen immer weitere Krankheitsbilder hinzu.
Tausende Studien
Immer mehr wissenschaftliche Studien zu Autoimmunität werden publiziert. PubMed ist eine Datensammlung des „National Institutes of Health“, USA. Dort finden sich aus dem Jahr 1971 insgesamt 33 Publikationen zur Autoimmunität. 2001 wurden schon fast 1 000 Publikationen registriert und 2021 beschreiben schon über 19 000 Publikationen Aspekte der Autoimmunität. Was allerdings fehlt ist: wie Autoimmunität verhindert oder geheilt werden kann.
Je nach betroffenem Gewebe zeigen sich individuelle Krankheitszeichen. Jede Erkrankung erhält einen eigenen Namen, obwohl die dahinter verborgene Zellbiologie und Biochemie eine gleiche ist. Man muss also nicht auf einzelne Krankheiten spezifisch schauen, sondern zeigt besser Beispiele auf, die verallgemeinerbar sind.