Als junger Architekt in Edinburgh hatte Peter Dawkins 1972 eine Vision: Er sah die Stadt als lebenden Organismus mit einem vollständigen Chakrasystem; sah hin-unter in den Süden Frank-
reichs und hoch in den Norden Schottlands und erkannte auch hier den gleichen spirituellen Archetypus: „Für mich war es nie eine Frage, dass diese Aufgabe der Zweck meines Lebens war und dies der wichtigste Landschaftstempel, mit dem ich mich beschäftigen würde.“
Im Herzbereich liegt der Fokus immer auf Frieden und Harmonie. „Landschaftstempel sind mit der Intuition, aber auch den normalen Sinnen erfahrbar“, so Dawkins, „und sie stellen den Energiefluss zwischen zwei Polen dar, etwa in Form eines Weges, der vom Fuß eines Hügels bis zum Gipfel führt.“ In der mittelalterlichen Stadt Stein am Rhein beispielsweise verläuft das Chakrasystem entlang des Flusses von Osten nach Wes-
ten. Geo-kosmologische Pilgerreisen zu kraftvollen Orten, die Dawkins mit dem „Gatekeeper Trust“ organisiert, aktivieren heilsame Energien für Mensch wie auch Umwelt, ähnlich wie eine Akupressur auf den Energieme-
ridianen der Erde.
Nach dieser ersten Vision widmete Dawkins sich fortan dem Landschaftstempel des „Gralskönigreichs“, wie er es nannte: Die Achse zwischen dem Wurzelchakra in Saintes-Maries-de-la-Mer an der Rhône-Mündung sowie dem Scheitel- oder auch Kronenchakra hinter den schottischen Grampian Mountains, die energetisch in den Geschichten um König Artus und seiner Tafelrunde abgebildet wird. Sie ist mit dem enormen Landschaftstempel verbunden, den der gesamte Kontinent darstellt und dessen wahre Geschichte von den alten Mythen erzählt wird: Göttervater Zeus, der Europa – je nach Deutung – vergewaltigt oder verführt und ein „goldenes Kind“ mit ihr zeugt, wobei die britischen Inseln die Gestalt der Europa symbolisieren und der Kontinent den Stier – vom Wurzelchakra im Schwarzen Meer über das Herzchakra bei Konstanz bis hin zum Kronenchakra in Santiago de Compostella. Sein Zwerchfell liegt genau dort, wo zuvor die politische und militärische Trennungslinie zwischen Ost- und Westeuropa verlief; Rhein und Themse sind die Blutströme zweier Herzen, die zu einem zusammenfließen.
Peter Dawkins sieht nirgends Willkür oder Zufall, sondern erkennt überall die gleichen energetischen Muster – die drei großen spirituellen Archetypen Lebensrad, Chakrasystem und Lebensbaum – als Ausdruck einer höheren Intelligenz: im Menschen wie auch den Planetenkonstellationen, geometrischen Formen und Zeitzyklen; in uralten Mythen ebenso wie den Werken von Sir Francis Bacon und William Shakespeare. Deren Studium führte ihn zur Weisheit der Rosenkreuzer: „Ich konnte aufgrund meiner Recherchen klar sehen, dass auch sie mit Landschaftstempeln gearbeitet haben.“ In den 1980ern stellte er seine Philosophie der Zoence (gebildet aus den Wörtern Zoe: Leben, und Science: Wissenschaft) vor. „Die Kulturen der ganzen Welt hatten und haben ähnliches Wissen über diese Dinge“, so der Hellsichtige, im Schwerpunkt dessen Lehre die harmonischen Beziehungen der Menschheit zur Natur und zur geis-
tigen Welt stehen.
Im Gespräch lacht er oft und herzlich: Freude ist auch ein Schwerpunkt von Zoence.