Schamanen sind heilerische, rituelle oder religiöse Wissensträger, die zwischen realer und spiritueller Welt vermitteln. Das erstaunliche ist, dass Schamanismus auf allen fünf Kontinenten ausgeübt wird und obwohl er nur mündlich weitergegeben wurde, beinhaltet er doch überall dasselbe Weltbild: Alles ist miteinander verbunden, alles unterliegt einer übergeordneten Gesetzmäßigkeit und alles ist Energie.
Die vier einander durchdringenden Welten
Die „Orte“, die Schamanen bereisen, um Botschaften von der geistigen Welt zu erbitten, sind unterteilt in vier Welten: die Untere Welt, die beiden Mittleren Welten und die Obere Welt. Bei diesen Welten handelt es sich nicht um wirkliche Orte, sondern um archetypische und energetische Bereiche. Diese Welten sind miteinander verbunden, wirken und fließen ineinander.
Die Obere Welt beinhaltet unsere göttliche Anbindung und die Untere ist ein Ort der Heilung und Ahnenarbeit. Die Mittlere Welt ist der Ort unseres irdischen Daseins, unseres Wirkens und Arbeitens. Die Zeit erscheint uns linear, weshalb es uns schwerfällt vorzustellen, dass wir in die Vergangenheit oder Zukunft reisen können. Doch mit der Technik des schamanischen Reisens können wir alle vier Welten bereisen.
Die Obere Welt
Die Obere Welt ist ein schamanischer Erfahrungsraum, wo himmlische Wesen uns den Plan unseres Lebens enthüllen. Es ist der Sitz der geistigen Lehrer, die über uns wachen und uns beschützen. Es ist das Reich der Engel und Erzengel. Hier halten sich die großen Medizinmänner und -frauen auf. Es ist die Ebene des höchsten Selbst. Weicht man zu weit vom eigenen Seelenplan ab, werden uns von hier Signale beispielsweise in Form von Zufällen gesendet, um wieder auf unseren Weg zu finden. Der Empfänger der Signale ist im Herzen. Hier ist der „Funke“ zu Hause, der alles miteinander verbindet.
Die Mittleren Welten
Die Mittlere Welt entspricht einerseits unserer Alltagsrealität mit allem, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen können. Es ist die Ebene unseres Körpers, unseres Egos und Verstandes. Hier ist alles gespeichert, was wir in unserem Leben erfahren und uns angeeignet haben.
In der anderen Mittleren Welt bewegen wir uns mit unserem sechsten und siebten Sinn. Hier können wir den Funken, der in unserem Herzen wohnt, spüren. Hier geht es um das Fühlen, sich verbinden und um das Wissen, dass wir aus reiner Energie bestehen. Hier können wir die Magie in unserem Leben erfahren, die uns einen kleinen Einblick in das große Ganze gibt.
Die Untere Welt
Die Untere Welt ist der Seelengarten oder auch Garten Eden genannt. Es ist die Heimat der Krafttiere und der Archetypen. Hier können wir Seelenanteile zurückholen, die sich abgespalten haben. Denn durch schlimme Erlebnisse kann es vorkommen, dass sich Anteile unserer Seele abtrennen, weil der Schmerz sie zu erfahren, einfach zu groß ist. Das passiert natürlich nicht auf einer bewussten Ebene, sondern unsere Seele entscheidet das für sich. So ist sie dem Schmerz nicht weiter ausgesetzt und kann in Heilung gehen. Hat die Zeit die Wunde geheilt und das Bewusstsein sich verändert, kann der Seelenanteil zurückgeholt werden, wodurch wir uns wieder vollständiger fühlen.
Die Untere Welt ist auch der Ort der Ahnen, die uns von dort unterstützen, mit denen wir noch etwas aufzuarbeiten haben und die wir noch brauchen, um unser Leben in die richtige Richtung zu bringen. Bei Familienthemen bringen sie Licht ins Dunkle. In der Verbindung zu ihnen geht es viel um Achtung, Respekt und Anerkennung.
Diese Untere Welt will ich euch näherbringen, weil es der Ort ist, der am engsten mit unserem jetzigen Leben verbunden ist.