Exklusiv

Pascal Voggenhuber über Geistführer

Pascal Voggenhuber, Medium, Bestsellerautor und Coach spricht in diesem Exklusiv-Interview über die Lebensaufgabe, den Lebensplan und wie uns Geistführer unterstützen.

raum&zeit-Interview mit Pascal Voggenhuber, Schweiz, von Hilda Müller, Wolfratshausen

Interviewpartner

Pascal Voggenhuber

Medium, Coach, Autor und Copywriter, wurde 1980 in der Schweiz geboren und ist heute eines der bekanntesten Psychic-Medien in Europa. Bekannt wurde er vorwiegend durch seine präzisen Jenseitskontakte zu Verstorbenen. Außerdem ist er ein beliebter Referent und Seminarleiter im In- und Ausland. Seit 2007 hat er 15 Bücher veröffentlicht, die alle zum Bestseller wurden und in mehrere Sprachen übersetzt sind. Obwohl Pascal Voggenhuber schon immer geistige Wesen und
Verstorbene gesehen hat, ließ er sich intensiv über mehrere Jahre in der Schweiz und in England zum Medium ausbilden. Er sieht es als seine Berufung, den Menschen die Geistige Welt wieder näherzubringen und vor allem zu zeigen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Er begründete sein eigenes Label Enjoy this Life®, bei dem er Menschen helfen möchte, wieder mehr Freude im Leben zu bekommen und selber Schöpfer seines Lebens zu werden. 2020 hat Pascal Voggenhuber während der Corona-Pandemie seine Leidenschaft für die Schreibmagie entdeckt. Er machte zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Werbetexten. Heute unterstützt er als Copywriting-Experte selbstständige Unternehmer dabei, ihre Marketingbotschaften auf den Punkt zu bringen und ihr Business erfolgreich zu vermarkten.
www.pascal-voggenhuber.com; www.copywriting-secrets.ch

raum&zeit: Du bezeichnest Dich selbst als Medium. Was genau ist ein Medium? 

Pascal Voggenhuber: Der Begriff Medium ist in der spirituellen Szene ein sehr dehnbarer Begriff geworden. Heute nennt sich ja schon fast jeder Medium, ob Kartenleger, Engelsmedium, Auraleser oder Wahrsager. 

Ich erkläre immer, dass ich ursprünglich vom englischen Spiritualismus komme, weil ich mich von der gängigen Esoterik oder Spiritualität distanzieren möchte. In England gilt ein Medium als jemand, der mit der geistigen Welt kommuniziert, also mit Verstorbenen oder Geistführern. Alles andere ist auf der sensitiven Ebene, die eine ganz andere Ebene ist.

Die Ausbildung zum Medium ging in England – jedenfalls früher – über mindestens vier bis acht Jahre. Der englische Spiritualismus glaubt an ein Leben nach dem Tod. Bei den Jenseitskontakten, für die ich bekannt geworden bin, geht es darum, den Menschen in ihrer Trauer zu helfen, um diese besser verarbeiten zu können. 

r&z: Hattest Du vor deiner Ausbildung schon gemerkt, dass Du mit Verstorbenen kommunizieren kannst?

P. V.: An meine erste Begegnung habe ich nur eine schwache Erinnerung, aber wie meine Mutter mir erzählte, habe ich mit drei Jahren das erste Mal einen Verstorbenen gesehen. Natürlich wusste ich als Kind nicht, dass es ein Verstorbener ist. Mein Vorteil war, dass die Mutter meiner Mutter, also meine Großmutter, auch schon Verstorbene gesehen hat. Von daher war die Thematik nicht vollkommen fremd.

Ich habe diese Begabung zwar schon seit meiner Kindheit, aber ich kämpfe auch immer dafür, dass man trotzdem eine solide Ausbildung macht, denn das macht einen großen Unterschied. Ohne Ausbildung vermischen sich verschiedene Dinge. Schließlich hat man mit Menschen zu tun, deren Kind vielleicht gestorben ist, da kann eine falsche Aussage mehr zerstören, als dass es am Ende aufbauend ist. 

In England gilt ein Medium als jemand, der mit der geistigen Welt kommuniziert, also mit Verstorbenen oder Geistführern.

Böse Wesen und Dämonen

r&z: In der Ausbildung hast Du also nicht nur gelernt, Deine Sensitivität zu trainieren oder das, was Du wahrnimmst, unterscheiden zu können, sondern auch, wie man mit anderen Menschen in einer solchen Situation umgeht?

P. V.: Genau. In der Ausbildung in England war es wirklich so, dass man auch das ganze Trauergespräch lernte, die Psychologie dahinter, was in der Situation angebracht ist zu sagen und was nicht. Der Fokus war immer, dass der Mensch die Trauer verarbeiten können soll und dass man vor allem auch genau weiß, wer wirklich die Quelle ist. 

Man hört ganz oft, dass es böse Wesen gibt, Dämonen und weiß nicht was. Das erzählen eigentlich nur Medien ohne solide Ausbildung, weil sie eben gar nicht mit der medialen Welt, also mit den Geistwesen, in Kontakt stehen, sondern auf dieser sensitiven Ebene eingeschwungen sind. Sie „lesen“ eigentlich das Destruktive, was wir hier auf der Erde haben. Man muss sich das so vorstellen: Wenn du dich ärgerst, dann wird diese Ärger-Energie freigesetzt oder wenn du Angst hast, wird diese Angst als Energie freigesetzt. Viele nicht ausgebildete Kollegen bewegen sich auf dieser Ebene und daher kommen diese ganzen Mythen von bösen Verstorbenen. Das kann man nur in der Ausbildung lernen, es geht gar nicht anders.

Seine Berufung

r&z: Siehst Du es als Deine Berufung, als Medium zu
arbeiten?

P. V.: Am Anfang wollte ich den Menschen zeigen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Man muss sich vorstellen, dass man damals, als ich mein erstes Buch veröffentlichte, Jenseitskontakte im deutschsprachigen Raum überhaupt nicht kannte. Auf einer anderen Ebene gab es Kartenleger, Engel-Medien und so etwas, aber mit Verstorbenen in Kontakt treten, war der breiten Masse gar nicht bekannt. Deshalb hatte ich am Anfang mit meinen Büchern, Vorträgen und Sitzungen den Anspruch zu beweisen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Aber irgendwann hatte ich im Monat 900 Anfragen für Einzelberatungen, sodass ich über acht Jahre ausgebucht war. Das wollte ich dann nicht mehr.

Danach habe ich angefangen, mehr Vorträge zu geben und in der DACH-Region auszubilden, denn bis dahin gab es keine soliden medialen Ausbildungen. Heute mache ich beides nur noch ganz wenig und Einzelsitzungen gebe ich überhaupt keine mehr. 

Der Fokus war immer, dass der Mensch wirklich die Trauer verarbeiten kann.

r&z: Wohin richtet sich dein Fokus in der Zukunft?

P. V.: Ich habe immer gerne geschrieben, das ist meine Leidenschaft. Heute gehe ich dahin zurück. Ich trainiere jetzt Interessierte im Copywriting, vereinfacht gesagt ist das Werbetexten. Ich möchte damit anderen helfen, gute Texte zu schreiben, damit sie bekannter werden. Ich glaube ganz einfach, dass je mehr Menschen eine positive Botschaft verbreiten und damit an die Öffentlichkeit kommen, umso mehr kann man die Welt verändern. Das ist eigentlich mein Gedanke dahinter und zudem kann ich wieder schreiben.

Ich könnte jetzt noch viele spirituelle Bücher schreiben, aber mit meinen 15 Büchern habe ich thematisch alles abgedeckt. Ich meine, ich hatte das große Glück, dass alle zu Bestsellern wurden. Ich könnte die Themen immer wieder auffrischen, neue Beispiele usw., aber es wäre immer aufgewärmt und dafür bin ich einfach nicht der Typ. 

Viele denken Medium zu sein, ist meine Berufung. Ich liebe das auch, aber ich habe in den 15 Jahren, die ich auf Tour bin, gemerkt, dass ich mehr Zeit mit meiner Frau und meinem Sohn verbringen möchte. Außerdem möchte ich auch wieder mehr Zeit für meine spirituelle Entwicklung haben, was gar nicht geht, wenn man ständig nur für andere da ist. Ich bin dankbar für die Zeit, setze aber jetzt erstmal einen Punkt dahinter. Vielleicht bin ich in vier, fünf Jahren wieder mehr in der Öffentlichkeit. Das weiß ich aber momentan noch nicht. 

Geistführer

r&z: Du hast eingangs schon erwähnt, dass Du mit Deinem Geistführer kommunizierst. Was kann man sich unter einem Geistführer vorstellen?

P. V.: Der Begriff Geistführer kommt ursprünglich vom englischen Spiritualismus, also Spirit Guide. Damals überlegte ich mir als deutsche Bezeichnung den Begriff Geistführer dafür. Später habe ich erst gemerkt, dass das Wort „Führer“ in Deutschland nicht gut ankommt, aber als Schweizer bedachte ich diese Problematik gar nicht. 

Der Geistführer ist das, was im christlichen, jüdischen und islamischen Glauben als Engel bezeichnet wird. Aber eigentlich sind es energetische Wesenheiten, die sich je nach Glauben in der Gestalt zeigen, an die man glaubt. Bist du christlich geprägt, zeigt sich ein Geistführer vielleicht als ein Erzengel, Jesus oder Maria. 

Im englischen Spiritualismus sagen wir immer, sie sind weise Begleiter. Die meisten englischen Medien sehen eher einen weisen Chinesen wie Laotse oder einen indischen Yogi. Wenn jemand in der schamanischen Tradition geboren wurde, dann sind Krafttiere die Begleiter. So gibt jede Kultur dieser Energie einen eigenen Namen. 

Bei der Energie, die ich Geistführer nenne, geht es mehr darum, uns in unserer Inkarnation oder in unserem Leben zu unterstützen. Es ist eine Energieform, die uns begleitet. 

r&z: Wie Du schon erwähnt hast, liegt die Aufgabe des Geistführers darin, uns zu beschützen, uns zu führen? 

P. V.: Vom schützenden Schutzengel spreche ich eigentlich nur mit Kindern. Ein Geistführer ist nicht wirklich da, um uns zu beschützen, denn sonst müssten wir uns fragen, warum hat jemand einen Unfall, während ein anderer vom Unfall beschützt wird? Hat dann der Schutzengel den Job nicht gut gemacht? Seine Aufgabe besteht darin, uns zu führen. 

Für uns Menschen ist es ganz schwierig zu verstehen, dass wir unsere Lebensaufgabe bevor wir inkarnierten selbst gewählt haben. Der Hauptgeistführer achtet darauf, dass wir in diesem Lebensplan bleiben und die für uns notwendige Situation vorfinden. Dazu kann beispielsweise auch ein Unfall gehören. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die durch ein solches Ereignis zur Ruhe gezwungen wurden, ansonsten wären sie vielleicht an einem Herzinfarkt gestorben. 

Schicksalsschläge betrachten wir Menschen immer sehr negativ. Manchmal sehen wir im Nachhinein, warum es doch das Beste war. Aber das ist das Schwierigste für uns zu verstehen, denn oft erkennen wir es nicht. 

Ganz oft haben mich Eltern gefragt, deren Kind gestorben ist: „Warum wurde ich mit dem frühen Tod meines Kindes so bestraft?“ Das Problem ist, dass aus menschlicher Sicht der frühe Tod für uns eine Strafe ist. Aus spiritueller Sicht ist der Tod eine Befreiung. Wir werden befreit von Schmerz, von Leid, von dieser Dualität. Die Frage ist also immer, von welchem Standpunkt aus ich etwas betrachte.

Von Dämonen und bösen Wesen erzählen eigentlich nur Medien ohne solide Ausbildung.

Lebensplan

r&z: Du hast gerade den Lebensplan erwähnt. Ist er schon haargenau festgelegt oder ist doch noch vieles offen? Beispielsweise ist es schon festgelegt, dass man ein Medium wird? 

P. V.: Jein. Also das ist mega kompliziert. Ich probiere es so einfach wie möglich zu erklären und versuche es mit einer Zugfahrt zu veranschaulichen. Angenommen wir werden in Hamburg geboren und müssen nach Basel, um ins Paradies zu kommen. Zwischen den Städten gibt es Zuggleise, die vorgegeben sind, also der Weg ist vorgegeben. Dann fah-
ren wir los und auf dem Weg gibt es verschiedene Bahnhöfe, also verschiedene Stationen. Das sind quasi die Aufgaben, die wir uns thematisch aussuchen und nicht als Situationen. 

Ein rein theoretisches Beispiel: Als du noch in der geistigen Welt warst, hat man deine letzten inkarnierten Leben angeschaut und was du noch lernen solltest. Dabei hat dein Geistführer festgestellt, dass du noch besser mit Verlust umgehen solltest, damit das Leben für dich einfacher wird. Mit dem Thema, das wir uns aussuchen, wollen wir wachsen, sind aber nicht in diesen menschlichen Emotionen gefangen. Wir haben auch keine Tausenden von Themen, mit denen wir lernen sollen umzugehen, sondern wenn wir uns unser Leben anschauen, haben unsere gro-
ßen Probleme und Schicksalsschläge immer mit derselben Thematik zu tun. Die klassischen Themen sind: Vertrauen, Selbstliebe und Verlust.

Dann sagt der Geistführer noch: „Wir suchen Dir Eltern aus, die sich bald nach Deiner Geburt trennen werden. Damit hast du schon das erste Mal Verlust kennengelernt.“ 

Du findest das großartig, weil du dort deine Aufgabe erfüllen kannst. Wir suchen uns tatsächlich die Eltern selbst aus. 

Die Reise endet oft im Drama

So und jetzt geht deine Reise los und du wirst in diese Familie hineingeboren. Deine Eltern trennen sich bald und du bist zum ersten Mal mit dem Thema Verlust konfrontiert. Bei Kindern bis ungefähr sieben Jahren ist hierbei entscheidend, wie das Umfeld reagiert. Hast du jetzt eine Mutter, die die Trennung gar nicht schlimm findet, ist das überhaupt kein Problem. Dann wirst du den Schaden nicht vertiefen. Meistens ist es aber so, dass das Kind sieht, wie die Mutter weint oder die Eltern sich streiten. Es hat das Gefühl, es ist etwas ganz Schlimmes, wenn jemand weggeht. Also geht es in dieses Drama hinein. 

Das war der erste Bahnhof. Ein paar Jahre später kommst du zum nächsten Bahnhof und triffst deinen ersten Freund. Zuerst ist alles eitel Sonnenschein, aber dann trennt er sich, weil er eine andere findet. Und schon bist du mit dem nächsten Verlust konfrontiert. Hier kommt wieder der freie Wille oder die Entscheidung ins Spiel. Du könntest jetzt sagen: „Hey, ist ja nicht schlimm, es gibt noch 1 000 andere Jungs in dem Alter, die großartig sind. Auf zum nächsten Kennenlernen!“ Dann hättest du dein Lebensthema schon gelöst. Wir machen aber meistens den Fehler, weil wir schon kennengelernt haben, dass es schlimm ist, wenn jemand geht, ins nächste Drama zu gehen. Die meisten steigen dann beim zweiten oder dritten Bahnhof aus und kommen gar nicht im Paradies in Basel an. Oft sagen wir: „Das ist halt mein Karma. Das ist mein Schicksal. Ich komme da nicht raus!“

Je mehr du das glaubst, desto mehr fühlst du dich als Opfer der Umstände und erkennst nicht, dass du bei jedem Problem die Chance hast, so oder so zu reagieren. 

Wir Menschen suchen leider immer den Schmerz und das Leid. So werden die Dramen immer größer sowie die Themen vom Verlust.

r&z: Unsere Aufgabe besteht also darin, als Seele weiterzukommen oder wie kann man sich das vorstellen?

P. V.: Genau. Das sind die Lebensthemen, die meistens schmerzhaft sind, weil das Tragische ist, dass der Mensch erst lernt, wenn er genügend Schmerz erfährt. Die meisten Menschen beginnen sich erst Gedanken zu machen, wenn sie bereits einen Burn-out haben und zwangsweise zur Ruhe kommen müssen. Viele merken erst, wenn sie in irgendeine schwierige Situation geraten, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen.

Lebensaufgabe

r&z: Wie sieht es mit der Lebensaufgabe aus? Ist diese bereits festgelegt?

P. V.: Bei der Lebensaufgabe ist es so, dass wir keine haben. Wirklich! Mein Geistführer sagt immer, die Lebensaufgabe ist die, die du dir selbst gibst. Nur die meisten Menschen überlegen sich gar nicht, auf was sie Lust haben. 

Zu mir sagen viele: „Deine Lebensaufgabe ist es, Medium zu sein.“ Das stimmt jedoch nicht, das ist nicht meine Lebensaufgabe. Der Unterschied ist, dass ich gerne Medium bin. Was ich früher aber viel lieber gemacht habe, ist, heute hat sich das verändert, dass ich immer gerne geredet habe, schon immer gerne Wissen weitergeben und ich gerne gereist bin, was ich heute nicht mehr so gerne mache. Aber das ist eigentlich meine Lebensaufgabe oder was ich schön finde: Reden, Reisen und Wissen weitergeben. Diese drei simplen Themen ziehen sich durch mein ganzes Leben. Ich mache sie heute noch, nur in anderer Form. 

Das sind dann die Lebensaufgaben, die wir uns selbst geben. Wir spüren meistens schon unsere Talente, die wir in vergangenen Leben gelernt haben. Kann jemand beispielsweise sehr gut singen, hat er das wahrscheinlich in der vergangenen Inkarnation schon gelernt. Deswegen ist es heute viel einfacher, dieses Talent wieder zu aktivieren. Genauso gut lässt sich ein Talent in diesem Leben ausbilden. Vielleicht hat man noch nicht den Erfolg damit, aber im nächsten Leben ist die Chance sehr groß. Wir knüpfen immer an das an, was wir schon waren und machen keine Rückschritte. 

Aus meiner Sicht ist das Wichtigste im Leben einfach glücklich zu sein.

Der Geistführer unterstützt und hilft

r&z: Wie kann man sich die Unterstützung eines Geistführers vorstellen? 

P. V.: Es ist so, dass er uns einerseits führt, damit wir eine bestimmte Situation erleben. Andererseits gibt er uns auch immer Impulse oder Zeichen oder führt eine glückliche Begegnung herbei, damit wir die Themen lösen können. Nur wir müssen hinhören und auch in die Veränderung gehen. Und das kann uns niemand abnehmen.

Diese Hilfe blockieren wir meistens, weil wir sagen: „Das ist gar nicht möglich! Ich weiß nicht, wie ich das umsetzen soll!“ Im spirituellen Feld begegnet mir immer wieder – also nichts gegen Bestellen-im-Universum–, dass viele ihren Popo nicht bewegen und nichts verändern wollen. Es soll ihnen alles schön auf dem goldenen Tablett serviert werden. Aber das funktioniert so nicht. Dann ist es auch egal, wie gut du als Medium bist. Bei mir ist es auch nicht so, dass er mir alle Probleme abnimmt. Aber von allen spirituellen Praktiken finde ich das Thema Geistführer das Schönste. Es gibt keinen Tag, wo ich das missen möchte. 

r&z: Worin kann mich mein Geistführer noch unterstützen?

P. V.: Eigentlich im Großen und Ganzen in allen Lebensbereichen. Man muss nur verstehen, dass wenn die geistige Welt merkt, dass es einem nur um das eigene Ego geht, also man beispielsweise dafür bewundert werden oder bei jedem kleinen Problem eine Lösung haben möchte, sich aber nicht verändern will, dann werden sie dich nicht unterstützen. 

Ich muss auch sagen: Bis man wirklich einen Kontakt zu seinem Geistführer hat, also unterscheiden kann, ob die Impulse aus der geistigen Welt kommen oder aus der Fantasie, dauert es oft ein bis zwei Jahre bis man halbwegs Sicherheit hat – Tendenz steigend, je nach Talent und Training. Deshalb gebe ich auch immer diese spielerischen Übungen mit, damit man sie einfach viel mehr im Alltag integrieren kann.

Geistführer bereichern das Leben

r&z: Kannst Du denn auch die Geistführer von anderen sehen? Ist das möglich? 

P. V.: Ich sehe zum Beispiel bei Menschen, ob sie sich für die geistige Welt interessieren und vielleicht schon Seminare gemacht haben oder so. Denn wenn dieser Geistführer, also diese Energie, bereits eine Form angenommen hat, dann weiß ich, dass Training da ist. 

Ich sehe auch, wenn jemand Gebete an Engel richtet oder ein Austausch mit ihnen stattfindet. Hat man sein schamanisches Krafttier entdeckt, kann es auch mal sein, dass ein Bär oder ein Tiger nebenan ist. Und beim Menschen, der mit Spiritualität nichts am Hut, ist einfach eine Ener-
giewolke da. Dann weiß ich, dass hier ein unbewusster Mensch ist. So kann man sich das am besten vorstellen. 

Das hört sich wertend an, aber ich liebe Geistführer und sage immer, dass man selbst schuld ist, wenn man nicht mit ihm im Kontakt steht. Aber es macht aus dir keinen besseren Menschen oder einen spirituellen Menschen. Deswegen möchte ich das gar nicht werten. 

Aber er bereichert das Leben. Ich habe von Kindheit an immer mit meinem Geistführer Kontakt gehabt. Manchmal übersehe ich auch schon mal Impulse, aber wenn ich auf ihn höre, macht es mein Leben viel einfacher. Das heißt nicht, dass ich keine Probleme oder Schwierigkeiten habe, aber ich sehe dann schneller meinen Lernprozess. Ich kann mich sofort entscheiden, ob ich das jetzt hinter mir lassen oder noch ein wenig Drama haben will. Das Leben wird spielerischer. Ich sehe das Leben heute auch nicht mehr so ernst.

Das Wichtigste im Leben

r&z: Was ist Deiner Meinung nach das Wichtigste, worum man sich im Leben kümmern sollte?

P. V.: Aus meiner Sicht ist das Wichtigste, einfach glücklich zu werden. Das war mit ein Grund, warum ich vom Leben nach dem Tod weg bin und mehr „Enjoy the Life“ (Genieße das Leben) gemacht habe. Letztendlich will die geistige Welt nur, dass wir glücklich und zufrieden sind, auch wenn es schwierig ist. Das haben mir auch die verstorbenen Kinder immer wieder gesagt: „Bitte sag meiner Mutter, meinem Vater, dass sie ihr Leben genießen sollen, weil wir eines Tages sowieso wieder zusammen sind.“ Wenn aber die Angehörigen ständig nur noch traurig sind und ihr Leben wie in einem Käfig fristen, dann ist es für die Verstorbenen auch nicht schön. Glücklich zu sein, ist eigentlich das Wichtigste, egal was wir machen.

r&z: Das ist ein schöner Abschluss. Vielen lieben Dank,
Pascal, für das Gespräch! 

Autorin

Hilda Müller

Ehemalige Redakteurin für Print, Online und Soziale Medien bei raum&zeit, hat in Siegen und Köln Chemie studiert, war selbstständig im Musikmanagement und arbeitete als freie Journalistin für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk bevor sie zum Ehlers Verlag kam.

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