In den Mainstreammedien tauchen immer wieder Meldungen wie diese auf: „Hitze ist die häufigste wetterbedingte Todesursache in den USA und übertrifft die Todesfälle durch Hurrikane um das Achtfache. Die Rekordtemperaturen dieses Sommers, die durch die vom Menschen verursachte Klimakrise noch verschlimmert wurden, haben zu Befürchtungen geführt, dass im Jahr 2023 ein neuer Höchststand an Todesopfern erreicht werden könnte.“ [The Guardian]
Derartige Meldungen sind stark simplifizierend. Erstens ist es bereits medizinisch schwierig, Hitze (oder Kälte) als Todesursache eindeutig festzustellen. Zweitens spielen statistische Feinheiten eine immense Rolle. Denn wenn es mehr Hitzetote als im Vorjahr zu beklagen gibt, könnte das sehr wohl damit zu tun haben, dass die Bevölkerungsanzahl zugenommen hat. Traue eben keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!
Joshua Cohen weist im Forbes Magazin auf eklatante Diskrepanzen von US-Behörden in Bezug auf die Statistik von Hitze- und Kältetoten hin:
„Die Darstellung der NOAA [National Oceanic and Atmospheric Administration] über das, was sie ‚wetterbedingte Todesfälle‘ nennt, legt nahe, dass während des 30-jährigen Zeitraums von 1988 bis 2017 durchschnittlich 134 hitzebedingte Todesfälle pro Jahr auftraten, während 30 pro Jahr kältebedingt waren. Im Gegensatz zur NOAA zeigt die National Center for Health Statistics Compressed Mortality Database der CDC, die auf tatsächlichen Sterbeurkunden basiert, dass in einem Jahr etwa doppelt so viele Menschen an Kälte sterben wie an Hitze.“
Cohen bietet eine vernünftige und möglicherweise richtige Erklärung:
„Es wäre nicht das erste Mal, dass die Schätzungen von Organisationen zu scheinbar gleichen beobachtbaren Ereignissen so weit auseinander liegen. Den Berechnungen der einzelnen Organisationen zu kälte- und hitzebedingten Todesfällen liegen unterschiedliche Definitionen und Annahmen zur Messung zugrunde. Alles in allem ist es sehr wahrscheinlich, dass in einem bestimmten Jahr die Kälte mehr Todesfälle verursacht als die Hitze. Mit zunehmender Erwärmung der Erde nimmt die Zahl der hitzebedingten Todesfälle zu und die Zahl der Todesfälle durch Kälte ab. Die Zahl der kältebedingten Todesfälle geht schneller zurück als die Zahl der hitzebedingten Todesfälle. Unter dem Strich scheint es also weniger Todesfälle durch Hitzeeinwirkung zu geben.“
Um Ihnen einen lebendigen Eindruck von extremer Kälte zu verschaffen, empfehlen wir Ihnen die Top Aktuell Meldung „Die Klimakatastrophe Kleine Eiszeit“, die u. a. Schilderungen aus der Kleinen Eiszeit aus einer Kirchenchronik enthält. (DS)