Wir sollten uns wieder daran gewöhnen, Energie ohne die Energiekonzerne zu denken. Was heißt hier „wieder“? Gab es das etwa schon einmal? Ja natürlich, in nicht-industrialisierten Gebieten noch heute. Man kann kochen und heizen mit allen möglichen Mitteln, von Holz bis Kamel-Dung. Und bei dieser Methode sind Energiekonzerne, jedenfalls bei der Wärmeenergie, völlig überflüssig. Ich kann das auch aus eigener Erfahrung sagen. Ich bin auf dem Lande in Ostfriesland groß geworden, geboren 1946. Der einzige „Netzanschluss“ den wir hatten, war Strom. Ich hatte aber auch Freunde, die bis weit in die Sechziger Jahre keinen Stromanschluss hatten. Außerdem gab es keine Müllabfuhr (alle Abfälle waren kompostierbar), keine Spültoilette, also keine Kanalisation. Kein Wasseranschluss. Das Wasser aus der Dachrinne wurde in einer „Regenbacke“ aufgefangen und direkt verwertet. Geheizt wurde mit Torf, später mit Briketts oder Kohle.
Diese Unabhängigkeit vom Netz, von den Öl-, Gas- und Wasserleitungen wünschen sich viele Menschen zurück. Doch das wird nicht einfach. In den meisten Ländern ist die zentrale Verteilung von Elektrizität Standard und das aus vielen guten Gründen. Ohne diese Technologie wäre der beispiellose wirtschaftliche Aufschwung des Industriezeitalters nicht möglich gewesen. Man sollte dabei jedoch eines nicht vergessen: Die langen Überlandleitungen enden beim Verbraucher wie eine Hundeleine am Halsband. Die Abhängigkeit ist vollständig – nicht nur bei der zuverlässigen Versorgung, sondern auch bei der Preisgestaltung. Die großen Versorger wie EON, Vattenfall und andere haben sich Deutschland quasi aufgeteilt. Weitere Abhängigkeiten ergeben sich durch das Gasnetz, Heizöllieferungen per Lkw und anderen Karbon-Produkten. Wie kann man das (wieder) ändern? Die gute Nachricht: Man kann! Die Lösung aller Energieprobleme liegt im Atom. Aber nicht in der Kernspaltung.
Im Atom liegt unermessliche, für uns nutzbare Energie, auch ganz ohne die heute gebräuchliche „Atomenergie“, die das Synonym für den Prozess der Kernspaltung ist. Diese Kernspaltung steht zum einen für atomgetriebene Flugzeugträger und U-Boote, für Kernkraftwerke und deren katastrophale Unfälle, für kaum zu beherrschende Strahlung und ungelöste Abfallprobleme. Und als ob das noch nicht genug wäre, für ein Riesenarsenal an Atomwaffen.
Aber genau von dieser Kernspaltung rede ich nicht.