Neue Studie bestätigt: Was wir essen wirkt auf unsere Psyche!

Wie verschiedene Ernährungsformen – von klassisch westlich bis mediterran – unser Mikrobiom beeinflussen und damit auch unsere Neigung zu Depression, Alzheimer und Epilepsie.

Macht es für unsere psychische und mentale Gesundheit einen Unterschied, ob wir uns klassisch westlich, mediterran, vegetarisch oder ketogen ernähren? Auf jeden Fall, so das Ergebnis einer neuen Studie, die im Kontext des jungen Forschungsgebietes der „Ernährungspsychiatrie“ entstanden sind. Alejandro Borrego-Ruiz und Juan J. Borrego zeigen in ihrer Forschungsarbeit aus dem letzten Jahr auf, wie erstaunlich eng Ernährung, Mikrobiom des Darmes und Gehirn zusammenwirken.

Die Forscher tragen aus verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten zusammen, wie sich das Mikrobiom bei vier verschiedenen Ernährungsweisen verändert und welche Auswirkungen auf die Gesundheit damit in Zusammenhang gebracht werden können. Hier eine kurze Übersicht:

Vier verschiedene Ernährungsweisen im Vergleich

Eine klassische westliche Ernährung liefert relativ viel raffinierten Zucker, Salz, gesättigte Fette und Proteine tierischen Ursprungs. Sie verändert das Darmmikrobiom dahingehend, dass nicht nur die Gefahr chronischer Entzündungen steigt, sondern auch das Risiko von Schizophrenie, Demenz, Stressempfinden, Depression und Angst.

Völlig andere Effekte zeigt mediterrane Kost, die aus vielen Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien und wenig rotem Fleisch und Süßigkeiten besteht. Menschen, die dieser Variante folgen, beherbergen eine größere Vielfalt an Mikroorganismen in ihrem Darmmikrobiom. Sie haben ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Fettleibigkeit und damit verbundenen Stoffwechselstörungen. Durch die mediterrane Kost entstehen außerdem bakterielle Zwischenprodukte, die Angst, Depression und Symptome von bipolarer Störung und Schizophrenie verringern, und auch die Anfälligkeit für Stress senken.

Bezüglich vegetarischer Ernährung subsummieren die Autoren Ergebnisse zu rein veganer bis Lakto-Ovo-vegetarischer Kost, bei der also auch Milchprodukte und Eier verzehrt werden. Insgesamt weisen die Änderungen im Darmmikrobiom der Vegetarier auf vielfältige positive Auswirkungen hin: ein geringeres Auftreten von Typ-2-Diabetes, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine geringere Wahrscheinlichkeit, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken und eine höhere Lebenserwartung im Vergleich zu einer omnivoren (also Allesfresser-) Ernährung. Was psychiatrische und neurologische Erkrankungen anbelangt, steht die vegetarische Kost im Zusammenhang mit einer Verbesserung von Ängsten, Alzheimer-, Autismus- und epileptischen Symptomen.

Bei der ketogenen Ernährungsweise, die aus einer fettreichen und sehr kohlenhydratarmen Diät besteht, deuten Veränderungen im Darmmikrobiom auf eine Reihe gesundheitlicher Vorteile hin, wie Verringerung von Symptomen von Krankheiten wie Autismus, Epilepsie, Diabetes und verschiedenen psychischen Erkrankungen. Es gibt außerdem einen Hinweis darauf, dass sich eine ketogene Diät günstig auf die Kontrolle von Autoimmunerkrankungen auswirken könnte.

Dieser Einblick macht sichtbar, dass noch einiges an Potenzial in den Erforschungen dieser Zusammenhänge steckt, das auch ganz praktisch bei der Therapie bestimmter Krankheiten genutzt werden kann.

Quellen

Quelle: Alejandro Borrego-Ruiz &Juan J. Borrego: „Human gut microbiome, diet, and mental disorders“:

https://link.springer.com/article/10.1007/s10123-024-00518-6