Positives Lebensgefühl durch Verzicht auf mobiles Internet

Studie liefert erstaunliche Ergebnisse

Nur durch den Verzicht auf mobiles Internet verbesserten die Teilnehmer einer Studie signifikant Aufmerksamkeit, psychische Gesundheit und subjektives Wohlergehen.

Zwei Wochen kein Internetzugang über das Smartphone – Hätten Sie sich auf das Experiment eingelassen? Eine kürzlich veröffentlichte Studie um Noah Castelo und Kostadin Kushlev rekrutierte 467 US-amerikanische und kanadische Personen, die mitmachen wollten. Sie installierten auf ihrem Smartphone eine App, die den Internetzugang blockierte. Weiterhin erlaubt waren Telefonieren über das Smartphone, Kommunikation über SMS und Internetnutzung über einen nicht-mobilen Computer.
Ziel der Studie war es, die Auswirkung einer solchen Einschränkung auf die Aufmerksamkeitsfähigkeit, die psychische Gesundheit und das subjektives Wohlbefinden zu untersuchen.

Ein schwieriges Experiment

Bemerkenswert war zunächst, dass nur 266 Personen ganze 14 Tage dabei blieben. 199 behielten die Sperre 10 Tage bei, 82 brachen ab. 
Wer durchhielt, wurde jedoch belohnt. Das Ergebnis zeigte deutliche Verbesserungen in allen drei Bereichen. Bei 91 Prozent der Teilnehmer war eine positive Veränderung auf mindestens einem der drei Gebiete festzustellen.

Zehn Jahre jünger

Die positiven Veränderungen waren teilweise erstaunlich: Die Aufmerksamkeitsfähigkeit verbesserte sich so wie wenn die Teilnehmer 10 Jahre jünger geworden wären. Die psychische Gesundheit profitierte mehr als es durch die Einnahme von Antidepressiva erwartet hätte werden können, die Zufriedenheit mit dem Leben und das Erleben positiver Emotionen stieg an.
Wie die Autoren der Studie erläutern, könnten die Ergebnisse teilweise damit erklärt werden, dass die Teilnehmer durch den Verzicht auf mobiles Internet mehr Zeit mit persönlichen Kontakten, Sport oder in der Natur verbrachten.
Das Fazit der Autoren: „Trotz der vielen Vorteile, die das mobile Internet bietet, kann eine Reduzierung der ständigen Verbindung zur digitalen Welt große positive Auswirkungen haben.“

Quelle: https://doi.org/10.1093/pnasnexus/pgaf017

 

 

Quellen

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