Für fast jeden dritten Bundesbürger ist „Gute Nacht“ längst nur noch ein frommer Wunsch. Europaweit steigt die Zahl der Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen seit Jahren kontinuierlich an. Die Insomnie liegt inzwischen mit einer Zwölf-Monats-Prävalenz von sieben Millionen Menschen auf Platz 2 hinter den Angststörungen.
Müdes Deutschland: Die Zahl der Diagnosen nicht organisch bedingter Schlafstörungen erhöhte sich bundesweit von 2011 auf 2021 um 77 Prozent, zeigen Daten der Kaufmännische Krankenkasse, Hannover. Ähnliche Zahlen liefert der jüngste Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten Krankenkasse, Hamburg: „Seit 2010 sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent angestiegen. 80 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich hiervon betroffen.“
Unter einer schweren Insomnie leidet jeder zehnte Arbeitnehmer. Nur wenige Betroffene, auch das enthüllt der Report, lassen sich behandeln, und noch weniger melden sich beim Arbeitgeber krank. Für Unternehmen bedeutet das: Fast die Hälfte der Erwerbstätigen ist bei der Arbeit müde (43 Prozent), etwa ein Drittel (31 Prozent) regelmäßig erschöpft. Im Vergleich zu 2010 schlucken heute fast doppelt so viele Erwerbstätige Schlafmittel, Tendenz steigend.