Die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte chemotherapeutische (zytostatische, zytotoxische) Behandlung Krebskranker ist die ju ngste und wohl auch problematischste aller gegen die malignen Zellen gerichteten klinisch-onkologischen Maßnahmen. Es liegt ihr die Absicht zugrunde, diese Zellen möglichst vollzählig, nachhaltig und selektiv zu vernichten. Das damit verbundene Risiko und bis heute nicht gelöste Problem ist die unvermeidlich gleichzeitig eintretende Schädigung gesunder, lebenswichtiger Zellen und die dadurch verursachte, mehr oder weniger verhängnisvolle Beeinträchtigung deren Funktion. Dies betrifft vor allem Zellverbände mit lebhaftem Eigenstoffwechsel und hoher Mitosefrequenz wie etwa das Knochenmark, die Dru sen mit innerer und äußerer Sekretion, die Gonaden, die Haut und ihre Anhangsgebilde, die Haare.