Eisen spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der frühen Hochkulturen wie die der Alten Ägypter, die es vermutlich zum Bau ihrer Pyramiden genutzt haben. Doch woher bezogen sie es? Der Experimentalarchäologe Dr. Dominique Görlitz fuhr mit seinem Schilfboot ABORA über das Schwarze Meer und die Ägäis und bewies damit die Möglichkeit, dass das Eisen aus nördlichen bzw. hyperboräischen Kulturen stammen könnte und über transkontinentale Handelsnetzwerke via Hochseeschifffahrt nach Ägypten gelangte.
Mit der Entdeckung von Eisenoxid im Inneren der Cheops-Pyramide durch den Autor und Stefan Erdmann im Jahr 2013 konnte eine völlig neue Theorie über den Gebrauch von Eisen im Alten Reich aufgestellt werden. Unter anderem liefert sie neue Erklärungsansätze für den Bau der Pyramiden mit bis zu 80 Tonnen schweren Steinquadern. Gleichzeitig organisierte der Autor mit Wolfgang Schmidt das aufwendige Keil-Hebe-Experiment von Lennestadt, das die Anwendung der Entdeckung empirisch bestätigte.
Diese Befunde sowie die Berechnungen des österreichischen Architekten O. M. Riedl (1981) widerlegen die Theorie, dass die großen Steinblöcke der Pyramiden durch das Ziehen über Rampen auf den Pyramidenstumpf angehoben wurden. Die Anwendung der Erkenntnisse von Riedl & Görlitz bestätigen sowohl montan- als auch experimentalarchäologisch die antiken Überlieferungen des griechischen Geschichtsschreiber Herodot (480 420 v. Chr.). Er erhielt dieses Wissen von Tempelpriestern, die überlieferten, dass die Pyramiden mit Hilfe von Eisenwerkzeugen sowie effizienten Hebeapparaten erbaut wurden. Unsere Forschungsergebnisse stützen die Theorie, dass Eisen erstmals im großen Umfang ab dem Alten Reich im Niltal eingesetzt wurde.
Doch die wichtige Frage nach der Herkunft des Eisens blieb bis 2016 unbeantwortet….