Die Wirtschaft beherrscht in allen Gesellschaften in hohem Maße Politik, Kultur und Bildung. Ginge das auch anders? So dass Liebe und Spiritualität die Gesellschaft prägen und wir trotzdem ein gutes ökonomisches Fundament haben? Rudolf Steiner hat 1919 erstmals die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen in seinem Werk „Die Kernpunkte der sozialen Frage“ veröffentlicht, fu r deren Umsetzung die Zeit jetzt reif wäre! Wirtschaft und Politik stehen dabei im Dienste des Menschen und nicht umgekehrt.
Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus (kurz: die Dreigliederung) nach Rudolf Steiner ist in Aussage und Wirkung nicht nur zutiefst menschlich, sondern auch formal logisch und konsequent. Beides, das Soziale und das Logische, kann man gut erkennen, wenn man sich gedanklich vorbehaltlos darauf einlässt. Die Dreigliederung zeigt sich als Vision fu r das r i c h t i g e Leben, fu r eine bessere Wirklichkeit.
Machertum statt Visionen
Wer keine Visionen hat, bleibt sein Leben lang ein bloßer Macher mit kurzfristigen, vielfach widerspru chlichen Zielen, denn ihm fehlt das Bild, die Vision vom großen Ganzen. Wenn wir keine Visionen haben, kann man uns jedes beliebige Ziel vorsetzen und wenn dieses fu r sich genommen einigermaßen plausibel erscheint, sind wir auch damit einverstanden. Das aber trifft genau auf unser gegenwärtiges politisches Handeln zu. Wir handeln völlig visionsfrei und ausschließlich zielorientiert wir leben in einem Macherstaat.
Aber wir beginnen zu spu ren, dass da etwas nicht stimmt, dass da etwas fehlt. Es fehlt der Maßstab fu r unser Handeln. Solange wir uns aber keine Gedanken daru ber machen, wie wir wirklich leben wollen, haben wir keinen Maßstab, keine Vision und können auch unser Leben nicht verbessern. Nicht nur Deutschland ist ein völlig visionsfreier Macherstaat, bei dem alle wesentlichen Lebensbereiche unter dem alles beherrschenden Einfluss der Wirtschaft stehen. So bedeutet alleine schon der Begriff Wirtschaftspolitik weltweit, wir machen Politik zum Wohle der Wirtschaft. Im Gegensatz dazu macht die Kulturpolitik keine Politik zum Wohle der Kultur.