Wut oder Wolke Sieben? Hormone haben einen massiven Einfluss auf unsere Psyche. Sie sind mitunter für das verantwortlich, was und ob wir überhaupt fühlen – und sie nehmen Einfluss auf unser Nervenkostüm. Unser Autor, der Psychotherapeut Joachim Armbrust, erklärt das Zusammenspiel von Körper und Seele am Beispiel Stress. Lesen Sie hier, welche Kaskade gute oder schlechte Gedanken im Körper auslösen können.
Nervensystem und Hormon-system des Menschen sind eng miteinander gekoppelt. Sie befinden sich in einem dialogischen Prozess, der durch dynamische Bewegung, immer wieder neu „stressiert“ und gleichzeitig Gleichgewicht, Erfüllung bzw. Entspannung sucht. Während über das Nervensystem elektrische Impulse sehr schnell weitergeleitet werden, werden Hormone als chemische Signalstoffe im Blutgefäßsystem transportiert. In den meisten Fällen sind die Hormone für das verantwortlich, was, wie und ob wir fühlen.
Fast kein Hormon ist immer in der gleichen Konzentration vorhanden und wenn es zu Hormonschwankungen kommt, dann kann das auch Auswirkungen auf unsere Stimmung bzw. unser Grundbefinden haben. Das System der Hormone sorgt nicht nur dafür, dass alle Körperfunktionen reibungslos ablaufen. Es nimmt auch massiv Einfluss auf unsere Psyche. Ob wir vor Wut fast platzen oder auf Wolke sieben schweben oder ob wir unsere Lebensfreude verlieren – Adrenalin, Oxytocin oder Serotonin steuern die Emotionen. Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol sorgen für Stress. Unser psychisches Wohlbefinden ist also eng mit dem hormonellen Profil verknüpft. Das Hormonsystem wirkt durch seine Ausschüttungen von Hormonen auf unser Nerven-system zurück…