Covid-19 und Long-Covid sind für einen Homöopathen keine Ausnahmezustände. Die Krankheitsverläufe sind ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten und die Symptome zeigen immer, was den Patienten unterstützen kann. Entsprechend erfolgreich waren die homöopathischen Behandlungen durch die ganze Coronakrise hindurch. Man fragt sich nur, warum diese Erfolge sich so wenig herumsprachen. Eine Ärztin und Homöopathin berichtet von ihren Behandlungserfahrungen.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Covid-19 und Long-Covid sind durch Homöopathie gut behandelbar. Wie sollte es auch anders sein ist die Homöopathie doch eine Methode, die sich an den Symptomen des Patienten orientiert. Deshalb ist keine umfangreiche Erforschung von Pathomechanismus und Molekularstruktur beim Auftreten von neuartigen Viren erforderlich, um ein Heilmittel zu finden. Die homöopathischen Heilmittel sind vorhanden, seit über 200 Jahren erprobt und völlig nebenwirkungsfrei. In der Homöopathie geht es darum, ein Mittel für den kranken Menschen zu finden, nicht gegen eine Erkrankung. Die Krankheit des Menschen ist aus homöopathischer Sicht die Summe seiner Symptome nicht seine Diagnose. Infektionskrankheiten sind im homöopathischen Verständnis ganz einfach akute Krankheiten. Wichtig für deren homöopathische Behandlung ist einzig, dass der Patient Symptome hat, die den Behandler zum angezeigten Heilmittel führen.
So war ich im Frühjahr 2020, als das Coronavirus zu uns kam, schon beeindruckt vom Ausmaß der Pandemie und, ich gestehe, auch ein wenig ängstlich darüber, wie gefährlich dieses Virus für uns Menschen wohl ist. Fest stand für mich aus oben genannten Gründen aber, dass ich zusätzlich zur angezeigten schulmedizinischen Therapie auch homöopathisch versuchen würde, meinen Patienten zu helfen. Ich hatte in den über 20 Jahren meiner Beschäftigung mit der Homöopathie bereits viel Erfahrung mit der Behandlung von Infektionskrankheiten gesammelt.
Vor dem Beginn der Behandlung traf ich mit meinen Covid-19-Patienten zwei wichtige Vereinbarungen, um eine Gefährdung durch die bei dieser Erkrankung manchmal sehr plötzlichen Zustandsverschlechterung auszuschließen. Es würden telefonische Follow-ups, je nach Schwere der Erkrankung, ein oder zweimal täglich, stattfinden, auch am Wochenende. Bei einer Verschlechterung des Zustandes würde eine Krankenhauseinweisung erfolgen.
Akute Covid-Infektion mit Fieber
Hier folgt der Fall eines meiner ersten homöopathisch behandelten Patienten:
Ein 36-jähriger Mann, Herr S., ruft mich in der Praxis an. Er habe seit zwei Tagen Fieber bis 38°C, leide unter ständigem Frösteln, starken Gliederschmerzen und Husten. Der Corona-PCR-Test erweist sich als positiv, seine Freundin ist auch erkrankt. Er beschreibt ein Gefühl, sich wie betrunken zu fühlen, habe beim Husten ein Stechen im Kopf und beklagt starken Nachtschweiß. Körperliche Anstrengung würde ihm Atemnot bereiten, kalte Getränke den Husten bessern.
Soweit seine Symptome für eine/n Homöopathin/en ein Geschenk, denn mit solch klaren Symptomen sollte sich leicht ein homöopathisches Mittel finden lassen. Ich verordnete Carbo vegetabilis C200, in Wasser aufgelöst, das er alle vier Stunden einnehmen sollte, und wir vereinbarten ein nächstes Telefonat für den Nachmittag. Seine Beschwerden besserten sich zusehends und nach nur drei Tagen berichtete er, er habe nur noch etwas Schnupfen und beim Sport noch nicht ganz seine alte Leistungsstärke erreicht. Er treibt schon Sport? Ich war beeindruckt. Zwei Tage später ist seine Gesundheit vollständig wiederhergestellt und ein neuer Freund für die Homöopathie gewonnen. Herr S. war vorher etwas skeptisch gewesen, hatte er doch gehört, dass die Homöopathie Humbug sei, aber in Ermangelung einer allopathischen Therapie, war er gerne bereit, diese Therapie auszuprobieren.