Die Warnungen vor künstlicher Intelligenz häufen sich. Könnte eine technische Superintelligenz eines Tages die Menschheit unterwerfen? Müsste man die KI-Forschung nicht streng regulieren? Ja. Es wird allerhöchste Zeit dafür.
In der Science Fiction ist der Kampf Mensch gegen Maschine geradezu ein klassisches Motiv. Und noch bis vor wenigen Jahren hätte wohl kaum jemand auch nur erwogen, dass mit elektronischer Intelligenz ausgestattete Maschinen außer Kontrolle geraten könnten. Doch spätestens seit das Unternehmen Open AI (AI = artificial intelligence) im November 2022 ihren Chatbot ChatGPT-3 (Generative Pretrained Transformer) mit 175 Milliarden Parametern veröffentlicht hat, ahnt die Öffentlichkeit, dass hier möglicherweise die Büchse der Pandora geöffnet wurde. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet eine höhere Anzahl von Parametern, dass das Modell mehr Variable hat, die es während des Trainings anpassen kann. Dies erlaubt ihm letztlich, mit höherer Effizienz Mus-ter in komplexen Datenstrukturen zu erkennen und zu verarbeiten.
KI-generierte Fotos, Videos und Tonaufnahmen sind von Laien nicht mehr als fiktiv zu identifizieren. Auch ohne Programmierkenntnisse kann nun jedermann per Sprache die KI beauftragen, beispielsweise Texte wie Briefe, Essays oder technische Berichte zu verfassen. Die nächste Generation ChatGPT-5 soll sogar ganze Bücher schreiben können. Vielleicht gibt es bald einen KI-generierten vierten Teil der Trilogie „Herr der Ringe“, verfasst im Stil des Autors J. R. R. Tolkien. Computerprogramme, für die früher ganze Teams erfahrener Programmierer Monate gebraucht haben, müssen bereits heute nicht mehr mühsam Zeile für Zeile eingegeben werden, sondern es genügt, der KI in Alltagssprache zu beschreiben, was das Programm leisten können soll. In einer geeigneten virtuellen Umgebung könnte die KI dann ihren im Nu erzeugten Code gleich ausprobieren und im Bedarfsfall verbessern. Oder wenn sich die Datenlage verändert – bekanntlich durchfors-ten KI‘s soziale Plattformen wie Facebook/Meta, Instagram oder Youtube. KI lernt dadurch selbstständig auch sprachlichen Kontext und sich wie ein Mensch auszudrücken.