Die weite Verbreitung von Fluoriden in der Natur mag fu r diverse Erkrankungen des Menschen schon immer eine gewisse Rolle gespielt haben. Aufmerksam auf ihre pathologische Bedeutung wurde man erst mit der Entdeckung, daß mancherorts endemisch auftretende Zahn- und Knochenveränderungen deutlich sichtbare Zeichen der Intoxikation auf einen höheren Fluoridgehalt von Wasserquellen zuru ckzufu hren sind („Fluorose“). Bis dahin waren Fluoride vor allem als Ratten- und Insektengifte populär, die infolge von Verwechslungen, Suiziden oder Mordanschlägen öfter auch unter Menschen Todesfälle verursachten. Die offensichtliche biologische Aktivität auch geringer Fluoridmengen veranlaßte zu intensiveren Untersuchungen u ber das „Fluor in der Natur als krankmachendes Agens“. Im Rahmen solcher Untersuchungen in einem Fluoroseherd in Italien, mit 1 bis 2 ppm (= mg/l) Fluorid im Wasser, schien auch Krebs häufiger zu sein als normal. Die bis heute vorliegenden experimentellen und epidemiologischen Befunde haben den Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen Fluorid-Exposition und der Häufigkeit von Krebserkrankungen bestärkt.