In unserem dritten Teil der Serie über Homöopathie klärt uns die Heilpraktikerin und erfahrene Homöopathin Monika Liegl über den oftmals verkannten Nutzen des Placebo-Effekts auf, der Bestandteil jeder Therapieform ist und zeigt auf, dass Homöopathie durchaus beweisbar ist, wenn man neue Studien zur Nanomedizin berücksichtigt.
Wie wir im zweiten Teil in der raum&zeit Nr. 250 gesehen haben, steht außer Frage, dass die Wirkung von Homöopathie weit über den Placeboeffekt hinausreicht und dass sie in vielen Fällen einer konventionellen Behandlung ebenbürtig ist, ohne Nebenwirkungen zu erzeugen. Sie wirkt bei Babys und auch bei Bewusstlosen, wie Professor Michael Frass mit seiner Studie an Intubierten so schön beweisen konnte. Sie wirkt auch bei Tieren, wie unzählige homöopathische Tierärzte und Tierheilpraktiker bestätigen können, darunter auch Birgit Gnadl, die Landwirte homöopathisch ausgebildet hat, damit diese beispielsweise Antibiotika einsparen können.
Und wenngleich es zurzeit wegen fehlender Geldgeber an geeigneten placebokontrollierten Doppelblindstudien mangelt, die das beweisen können, so haben doch die zahlreichen Versorgungsstudien gezeigt, wie wunderbar die Wirkung der kleinen Kügelchen oder Tröpfchen sein kann.
Placebo aus der evidenzbasierten Forschung
Wir kennen das Placebo vor allem aus der evidenzbasierten Forschung. Hier muss ein Medikament besser wirken als das Placebo, um eine Zulassung zu bekommen, wobei das Placebo für sich schon eine Größe ist. Die Placebo-Gruppe reagiert nämlich keinesfalls neutral, es geht ihr in Erwartung einer Medikamentenwirkung bereits besser.
Was genau verstehen wir unter einem Placebo? Das Wort kommt aus dem Lateinischen und wird übersetzt mit „ich werde gefallen“. Es ist ein Scheinmedikament ohne pharmakologische Wirkung, bei dem durch den bloßen Glauben an eine Wirkung eine solche hervorgerufen wird. Völlig zu Unrecht wird es einer Art Aberglauben zugeordnet. Denn der Körper schüttet genau dieselben Botenstoffe zur Linderung der Symptome aus wie bei einem konventionellen Medikament. Der schlechte Ruf des Placebos beruht allein darauf, dass man die Patienten im Hinblick auf die Verabreichung eines Medikamentes täuscht. Und: kein Behandler möchte im Ruf stehen, seine Patienten zu belügen.
Dabei ist ein Placebo-Effekt, im ungünstigen Fall aber auch das Gegenteil, der Nocebo-Effekt, Teil jeder Behandlung, sei sie schulmedizinischer oder naturheilkundlicher Natur. Fühlt sich der Patient gut aufgehoben, ernst genommen und vertraut er dem Behandler oder der Behandlerin, hilft der Placebo-Effekt unmittelbar, um den Behandlungserfolg zu verbessern. Hat der Therapeut oder die Therapeutin aber wenig Zeit, wirkt inkompetent oder maßt sich sogar an, zu wissen, wie lange der Patient noch zu leben hat, dann wirkt dies als Nocebo-Effekt, der das negative Gegenstück zum Placebo darstellt und den Behandlungserfolg stört oder das Immunsystem sogar komplett in die Knie zwingt.