Sternfiguren und Gestaltbildung

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Kosmische Ordnung

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Die Geometrie liefert laut Johannes Kepler die Archetypen der Schöpfung. Diese sind hauptsächlich in den geometrischen Sternfiguren zu sehen, wie Hartmut Warm in diesem Artikel darlegt. Die Urbilder finden sich in der Natur, definieren unter anderem den Goldenen Schnitt, korrespondieren mit den Proportionen der Harmonik und verbinden Struktur und Zyklus des kosmischen Geschehens.

Diee moderne Physik ist auf der Suche nach der Weltformel. Sie möchte das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ in einer Formel greifen. Der Harmoniker ist etwas bescheidener. Er legt sich auch nicht auf ein Einziges fest. Er sucht, sich dem gemeinsamen Band anzunähern, das „jede Figur, jede Zahlenverbindung, das ganze System der Harmonie und den Umlauf der Gestirne“ miteinander verbindet, wie es Platon (ca. 428 348 v.  Chr.) ausdrückte. Vier Aspekte haben wir hier. Mit den Figuren sind dabei die geometrischen gemeint, mit dem System der Harmonie die musikalischen Intervalle und ihre Ordnung. Wir können auch den von Pythagoras (ca. 580 500 v. Chr.) geprägten Begriff der Sphärenharmonie in einem weit gefassten Sinne verwenden. 

Sphärenharmonie ist nicht tönende Musik, aber sie hat mit Musik zu tun, genauer: mit deren Aufbau. Sphärenharmonie hat auch mit dem Kosmischen zu tun, aber beschränkt sich nicht auf das unerreichbare Weltall. Sie hat auch mit Mathematik zu tun, mit deren beiden Seiten; zum einen der abstrakten, also den Zahlen und dem Berechnen, zum anderen mit der konkreteren, anschaulicheren Seite, der Geometrie. Die vier weiter oben genannten Aspekte Zahl, Geometrie, Grundlagen der Musik und Astronomie wurden im Mittelalter zusammen als sogenanntes „Quadrivium“ an den Universitäten gelehrt. Auch für den heutigen Harmoniker sind die vier Bereiche gleichberechtigt, auch wenn der ein oder andere von ihnen einen besonderen Schwerpunkt setzt.