Visionäre Lebensgemeinschaften

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Ihre Gründer berichten

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Es gehört viel Mut, Vertrauen und Pioniergeist dazu, eine Gemeinschaft an einem Ort zu gründen, von dem andere geflohen sind, weil er zu karg, zu gefährlich oder zu abgelegen ist.
Leila Dregger gelang es, authentische Berichte solcher Gründer zusammenzutragen, die alle an ihrem jeweiligen Ort die Welt ein bisschen besser gemacht haben.

Viele Ökodörfer und Gemeinschaften haben sich genau dort gegründet, wo andere Dörfer sterben. Wo immer Menschen ihre Heimat verlassen, wo Trockenheit, große Höhe, kriegerische Konflikte, Armut, fehlende Jobs, Bildungs- und Kulturangebote eine Region unattraktiv machen, da wird Platz frei für Gemeinschaften. Gemeinsam schaffen sie soziale, technische und ökonomische Alternativen und machen ihre Region wieder attraktiv. Es folgen sieben Beispiele aus vier Kontinenten, erzählt von ihren Gründern.

Schweiz: Zentrum der Einheit Schweibenalp

Der Psychiater und Arzt Dr. Sundar Robert Dreyfus begann 1981, in der Schweiz in 1 300 Meter Höhe einen Ashram, also ein klosterähnliches Zentrum, als Begegnungsort der Weltreligionen aufzubauen. Er war 34 Jahre alt, Arzt und Psychiater, stammte aus einer jüdischen Traditionsfamilie und hatte den Traum, das zu finden, was alle spirituellen Traditionen im Kern vereint. Er berichtet: „Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit zwei Freundinnen an einem sonnigen Tag im März 1982 erstmals die halbverschneite Straße zur Schweibenalp hinaufstieg. Die Größe des Hauses und die Weite des Geländes erschreckten mich. Aber die Würfel waren gefallen, es war das Richtige. Am 1. Juli zog ich mit einer Schubkarre, einer Motorsäge, einer Hacke und meinem kleinen Tempel ein. Mein Vorbild war ein Ashram in Indien. Ich übertrug dessen Lebensweise auf die Schweibenalp: ein morgendliches Bad im Fluss, Meditation, Gottesdienst morgens und abends, dazwischen segensreiche Arbeit und viel Spaß.“