Es war einmal ein Schäfer, der hieß Elzéard Bouffier, und er pflanzte bei seinen einsamen Gängen in einer abgelegenen Gegend der Provence einen Eichenwald. Diese Geschichte ist leider nur ein Märchen. Doch an verschiedenen Orten der Erde gibt es sie, die unermüdlichen Waldrebellen, die ihr ganzes Leben einsetzen, um Wüste wieder in Wald zu verwandeln
Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit: Wald ist die ideale Bedeckung des Erdbodens. Wo es Wald gibt, bewahrt der Boden seine Fruchtbarkeit und Feuchtigkeit; unter dem Blätterdach finden zahlreiche Tiere und Pflanzen optimale Lebensbedingungen. Es sind nicht nur die Eigenschaften des einzelnen Baumes seine tiefen Wurzeln, seine Höhe, sein Holz und die immense Blattmasse zur Umwandlung von CO2 in Sauerstoff die den Wald so wertvoll machen. Es ist viel mehr die Gemeinschaft von Bäumen, Sträuchern, Mikroorganismen, Tieren, Wasser und Mineralien. Der natürliche Mischwald ist ein sich selbst erhaltendes Informationssystem (s. Kasten unten), ein ökologischer Organismus, der vorhandene Ressourcen füreinander erschließt, miteinander teilt und seinen Lebensraum gemeinsam gegen Eindringlinge verteidigt. So ist der Wald tatsächlich das optimale Kleid der Erde.
Wo dieses Kleid zerreißt, wo die Sonnenstrahlen direkt auf den Boden fallen, da breitet sich zunächst Gras aus. Doch Gras ist, wie viele Forstexperten wissen, der Feind des Waldes, wenn es sich zu einer Grasnarbe verdichtet. Es verfilzt mit seinen flachen Wurzeln den Boden und lässt weder Wasser noch andere Samen in den Erdboden dringen. Wenn Regenwasser aber nicht mehr in den Boden eindringt, fließt es ab und reißt fruchtbare Erde mit.