Wie einen starke Muskeln gesund und glücklich machen sowie vor Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Krebs, Demenz oder Depressionen schützen können. Unsere Autorin Claudia Scheiderer hat die Zusammenhänge recherchiert.
Muskeln machen glücklich. So einfach, so gut. Jeder Bodybuilder und auch jeder Sportler kann das bezeugen. Lange jedoch hat man dieses Hochgefühl durch körperliches Training mit allem Möglichen in Verbindung gebracht – nur nicht mit den ausführenden Organen, nämlich den Muskeln an sich. Tatsächlich aber setzt unsere Skelettmuskulatur bei richtigem Gebrauch ähnlich wie eine Hormondrüse Glückshormone frei. Und diese Botenstoffe namens Myokine stärken neueren Studien nach zudem unser Immunsystem, hemmen Entzündungen, wirken gegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz oder Osteoporose.
Muskeln stimulieren Stoffwechsel
2007 entdeckte sie die dänische Forscherin Bente Pedersen in einer Studie über Sport und Immunsystem. Seitdem werden immer weitere Myokine und ihre positive Wirkung auf unsere Gesundheit entdeckt. Heute schätzt man ihre Zahl auf rund 600. Auch der deutsche Professor für Sportwissenschaften, Ingo Froböse, betitelt Muskeln als Gesundmacher und ist sich sicher: „Muskeltraining schützt vor zahlreichen Krankheiten.“ Denn: Muskulatur stimuliere Wachstums- und Stoffwechselprozesse. Sein Fazit deshalb: „Zu wenig Muskeln sind bei Männern und Frauen über 60 die Hauptursache für viele Krankheitsprozesse.“ So gilt als erwiesen, dass etwa das Myokin Musclin den Herzmuskel stärkt, andere als Venenpumpe fungieren, die Gefäßinnenhaut glatt und auch das Hirn auf Trab halten. Schon leichtes körperliches Training etwa steigert die Leistung des Hirns um bis zu ein Drittel…