Die raum&zeit-Pflanzenexpertin holt uns gesunde Pflanzenkost auf den winterlichen Speiseplan. Mit frischem Grün von Balkon und Fensterbank können wir die kalte Jahreszeit mit vitaminreichen Früchten, Blättern und Keimsprossen gesund überbrücken.
Der Winter ist bei uns in Mitteleuropa immer eine Zeit der Ruhe und Einkehr, sofern man sich dem weihnachtlichen Konsumtrubel entziehen kann. Sucht man die Stille, braucht man sich nur aus dem Haus und hinein in den Wald zu bewegen.
Ausklang der Erntezeit
Die Bäume und Kräuter sind jetzt in der Winterpause. Wer dennoch etwas von seinem winterlichen Spaziergang mitbringen möchte, kann die letzten noch am Schlehenstrauch (Prunus spinosa) hängenden Steinfrüchte ernten und zu Hause zu Mus verarbeiten (siehe auch raum&zeit 239). In Parks oder vielleicht auch auf dem eigenen Grund und Boden finden wir die reifen Früchte der Mispel (Mespilus germanica), denn jetzt ist die beste Zeit um sie zu ernten. Erst nach den ersten Frösten sind die braunen, rundlichen und abgeflachten Früchte, mit den langen Fortsätzen aus den Kelchblättern, süßlich und genießbar. Sie können zu Marmelade oder Gelee verarbeitet oder als Nachspeise in Butter und Rotwein geschmort werden. Gedörrt können sie in den Kletzenbrotteig gemischt werden.
Auszüge aus Baumrinde
Nach einem längeren Spaziergang in der Kälte kann ein Birkenrindenbad wohltuend sein. Bei Gliederschmerzen kann ein Sud von Birkenrinde ins Badewasser dazu gegeben werden. Hierfür nimmt man 250 g Birkenrinde auf einen Liter heißes Wasser und köchelt diesen noch für 10 Minuten weiter. Den Sud gießt man durch ein Sieb und fügt es dem Badewasser zu. Da es sich um ein medizinisches Bad handelt, sollte das Badewasser nicht zu heiß sein und einen Zeitraum von 20 Minuten nicht übersteigen. Die Rinde von dünneren Zweigen oder Ästen wurde vielleicht schon früher im Jahr geerntet. Wer im Winter noch Nachschub braucht, kann vorsichtig ein paar kleinere Zweige abbrechen und mit nach Hause nehmen. Besonders in der kalten Jahreszeit ist es wichtig die Bäume möglichst wenig zu verletzen, da sonst Sporen von schädlichen Pilzen in die Wunden der Pflanzen eindringen können.