Will Trump keinen Frieden in der Ukraine?

Offenbar geht es ihm um Rohstoffe

Vor seiner Wiederwahl im November 2024 versprach Donald Trump, den Ukraine-Krieg innerhalb 24 Stunden beenden zu können.

Doch auch knapp drei Wochen nach Beginn seiner 2. Amtsperiode als US-Präsident geht das sinnlose Sterben in der Ukraine unvermindert weiter, ohne dass Trump irgendetwas zur Friedensvermittlung auch nur versucht hätte.

Stattdessen sind nun plötzlich ganz andere Töne aus den USA zu hören. Wörtlich sagte Trump am 3. Februar 2025:

„Ich möchte die Verfügbarkeit von seltenen Erden sicherstellen. Wir geben Milliarden von Dollar. Sie haben ausgezeichnete seltene Erden. Und ich möchte die seltenen Erden sichern. Und sie wollen das. Wir sagen der Ukraine, dass sie über sehr wertvolle seltene Erden verfügt. Wir wollen, dass das, was wir investieren, garantiert wird. Wir wollen Garantien. Wir geben ihnen schnell und viel Geld. Wir geben ihnen Ausrüstung.“

Das hört sich nicht gerade nach Friedensbemühungen an.

Rohstoffe für Militär und Wirtschaft

Die Seltene-Erden-Metalle, die Trump hier anspricht, sind strategisch unverzichtbare Rohstoffe für Militär und Wirtschaft. Ohne Seltene Erden wären viele moderne Technologien nicht möglich – insbesondere in der Energie-, Elektronik- und Rüstungsindustrie. Da nun ausgerechnet der schärfste US-Rivale, China, diesen Markt dominiert, wird klar, wie wichtig es für die USA ist, nicht den Anschluss zu verlieren.

Bereits vor dem Amtswechsel in Washington waren US-Politiker in der Ukraine in Sachen Seltene Erden in der Ukraine unterwegs gewesen. Einer von Ihnen, der Republikaner Lindsay Graham, bezeichnete in einer CBS-Sendung die Ukraine als eine „Goldmine“. Wörtlich sagte Graham:

Die in der Ukraine sitzen auf kritisch wichtigen Mineralien im Wert von zehn bis zwölf Billionen US-Dollar. Ich möchte dieses Geld und diese Vermögenswerte nicht Putin überlassen, damit er sie mit China teilt! “ Die „Goldmine“ Ukraine beinhaltet Expertenschätzungen zufolge 5 Prozent der Welt-Vorräte an Seltenen Erden, außerdem 500.000 Tonnen Lithium (auch als das „neue schwarze Gold“ bezeichnet), fossile Brennstoffe und 117 der 120 wichtigsten Elemente. Doch zum großen Teil liegen diese Ressourcen ausgerechnet im von Russland annektierten Osten des Landes.

Kampf um Bodenschätze

2022 bezeichnete die Washington Post den Konflikt in der Ukraine als „einen Kampf um die Bodenschätze und Energieressourcen des Landes.“ Geschätzt liegt der Gesamtmarktwert aller potenziell abbaubaren Ressourcen dort bei etwa 12,4 Billionen US-Dollar – mehr als ein Drittel der gesamten US-Staatsverschuldung.

Die USA haben bislang finanzielle und militärische Unterstützung im Wert von über 170 Milliarden US-Dollar an die Ukraine geleistet. Im Vergleich mit 12,4 Billionen sind das nicht einmal 2 Prozent. Trump gilt als ein von Haus aus kühl kalkulierender Geschäftsmann. Die sich abzeichnende Entwicklung wird viele Trump-Befürworter in aller Welt ernüchtern. Es erscheint durchaus realistisch, dass er die Öffentlichkeit getäuscht hat und das Gemetzel in der Ukraine mit bisher etwa einer Million toter oder verletzter Menschen unvermindert weitergeht.

 

 

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